Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte haben die große Chance und Aufgabe, einen Teil ihrer Arbeitszeit selbst zu organisieren.
Ich rate hier allen , diese Chance zu ergreifen:
Eine für sich selbst passende Selbstorganisation mit funktionierender, intelligenter Archivierung von Material und Unterrichtsdokumentationen zu entwickeln, lohnt sich auf Dauer ganz sicher.
Für mich gehört zur Selbstorganisation:
- Ziele entwickeln und deren Umsetzung planen
- Zwischenreflexionen (möglichst mit Feedbacks)
- Ein Ablage- und Archiv-System entwickeln und diese Ordnung konsequent umsetzen
Ideen zu Selbststeuerung:
- Ziele finden und deren Umsetzung planen
„Wer nicht weiß, wohin die Reise gehen soll, für den ist jeder Wind der falsche.“
Diese Segler-Weisheit gilt für viele Bereiche der planvollen Arbeit.
Wenn ich meine Ziele formuliert habe und die Umsetzung tatsächlich anstrebe, so sind als nächstes erste Schritte zu planen.
(Ich rate ja nachdrücklich zu einem eigenen Konzept der Arbeit; z. B. hier.) - Zum Thema „Ziel- und Zeit-Management“ gibt es Berge von Hilfestellungen und Theorien. Jenseits aller Wettkämpfe um die beste Organisation der Ziele, Zeiten und Aufgaben erscheint mir die Entscheidung für die tatsächliche Umsetzung ein wesentlicher Punkt zu sein.
Meine Erfahrung:
Anfangen und die Mittel nach persönlichem Interesse und persönlichen Vorlieben und Rhythmen weiter entwickeln, hat sich bei mir selbst bewährt. [vertiefend lesen Sie hier] - Kein vernünftiger Mensch würde ein großes Projekt (Reise, sportliches Leistungstraining etc.) ohne Zwischen-Reflexion und Angleichung der Verfahren bestreiten wollen.
Im Bereich der geistigen Arbeit ist diese Zwischenreflexion sicher genau so wichtig. – Manchmal sogar noch wichtiger, weil wir sonst erst am Ende des Unterrichts oder gar erst bei der Prüfung entdecken, was verbesserungsbedürftig gewesen wäre. Dann ist diese Einsicht manchmal eher tragisch, weil zu spät und nicht mehr zu ändern.
Ich empfehle Zwischen-Reflexionen nach ungefähr drei Monaten, also in der Hälfte des Schulhalbjahres und am Ende (eines Projektes).
Erste Ideen zu einer systematischen Ablage und einem für Lehrer/innen passenden Archiv-System
- Die Datenmenge wächst ständig. Wer einmal einen Unterricht (für Lehrer/innen) oder eine Zusammenfassung des Lernstoffs (für Schülerinnen und Schüler) entworfen hat, möchte dieses Ergebnis wieder finden.
Entwürfe, Zusammenfassungen oder Kopiervorlagen zu suchen, bedeutet für mich sinnlose Vergeudung von Zeit und Energie.
Ein einfaches, intelligentes und passendes System für die Ordnung zu haben und anzuwenden, spart Zeit und Ärger. - Ich habe entdeckt, dass für mich als allgemeinbildender Lehrer eine Ablage nach inhaltlichen Schlagworten sinnvoller und beständiger ist, als die Systematik des derzeit gültigen Lehrplans zu übernehmen:
Lehrpläne ändern sich immer wieder, inhaltliche Zusammenhänge wesentlich seltener. Sowohl in der Verzeichnis-Struktur meines Rechners als auch in den Archiv-Ordnern für Material und ausgedruckte Unterrichtsentwürfe verfolge ich dieses Verfahren seit nunmehr neunzehn Jahren und habe gute Erfahrungen damit.
- Da ich die Aktenordner als zu groß und unflexibel einschätze, habe ich mich für ein Lose-Blatt-Sammel-System entschieden. So kann ich die passende Stichwort-Mappe jeweils mit in die Schule nehmen. Wächst ein Ablagemappe im Laufe der Zeit zu einem unförmigen Papier-Packen an, so kann ich den Inhalt leicht auf mehrere Unter-Themen aufteilen.
- Eine zusammenfassende Empfehlung für eine Erstausstattung mit mappei-Organisationsmitteln: Ein Starter-Set für Lehrende und die passende Kurz-Erläuterung (pdf; 319 KB; öffnet ein neues Fenster)
Meine Empfehlungen für eine Struktur der Ablage im PC
- Geben Sie Ihrer Ablage (auch im PC) eine eindeutige und überzeugende Ordnung, die zu ihnen selbst passt und setzen sie diesen eigenen Standard konsequent um.
- Meine Systematik für die Benennung der Dateien: Zuerst die Nummer der Lehrplaneinheit, dann die Stunden-Nummer, anschließend der Buchstabe für die Art des Materials (UAP = Unterrichts-Ablauf-Plan, F = Folie, AB = Arbeits-Blatt, M = Material). Dann folgt ein möglichst aussagefähiger Kurz-Titel.
Es lohnt sich, sich einmal eine (eigene) Grundordnung für die Benennungen auszudenken und diese dann konsequent einzuhalten. - Überprüfen Sie die Ordnung regelmäßig zum Ende des Schuljahres und räumen Sie Ihn Verzeichnisbaum und Ihre Dateien regelmäßig zum Start in das neue Schuljahr auf.
(Ihre Küche und Ihren Schreibtisch ordnen Sie ja wohl auch regelmäßig.)
Hier einige Beispiele
… für Lehrkräfte
finden Sie gebündelt auf der download-Sammlung für Lehrkräfte
… für Schülerinnen und Schüler
empfehle ich die Anfertigung von Themen-Ordner und entsprechend eine Verzeichnis-Struktur nach Themen auf dem PC.
Ganz wichtig finde ich, die jeweiligen Prüfungen von Anfang an aktiv zu beachten und Informationen dazu in einem eigenen Ordner im PC zu speichern.
Merkspruch und Appell an die Konsequenz: Suchen mögen nur wenige! Finden hebt die Laune.
Interessante Links:
- ein Beitrag mit einem verwandten Thema Kooperation entlastet
- zur Text-Reihe Profession Lehrkraft
- darin besonders der Text über geplante Rhythmen: Ich plane z.B. wochenweise.
- aus der Reihe „Schule verbessern“, der zweite Artikel: Reflektieren und Lernen organisieren
- wie Sie neue Vorsätze in wirksame Routinen umsetzen können, können Sie hier lesen
- „Wir sind der Stress“ – über Ansprüche von außen und unsere eigenen und das Nichtstun. Kommentar vom April 2014 von Petra Kistler
im Frühjahr 2010 entwickelt,
immer wieder und zuletzt leicht bearbeitet am 5.10.2025
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