Selbstorganisation und Ablage

Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte haben die große Chance und Aufgabe, einen Teil ihrer Arbeitszeit selbst zu organisieren.

Ich rate hier allen , diese Chance zu ergreifen:
Eine für sich selbst passende Selbstorganisation mit funktionierender, intelligenter Archivierung von Material und Unterrichtsdokumentationen
zu entwickeln, lohnt sich auf Dauer ganz sicher.

Für mich gehört zur Selbstorganisation:

  1. Ziele entwickeln und deren Umsetzung planen
  2. Zwischenreflexionen (möglichst mit Feedbacks)
  3. Ein Ablage- und Archiv-System entwickeln und diese Ordnung konsequent umsetzen

Ideen zu Selbststeuerung:

  • Ziele finden und deren Umsetzung planen
    „Wer nicht weiß, wohin die Reise gehen soll, für den ist jeder Wind der falsche.“
    Diese Segler-Weisheit gilt für viele Bereiche der planvollen Arbeit.
    Wenn ich meine Ziele formuliert habe und die Umsetzung tatsächlich anstrebe,  so sind als nächstes erste Schritte zu planen.
    (Ich rate ja nachdrücklich zu einem eigenen Konzept der Arbeit; z. B. hier.)
  • Zum Thema „Ziel- und Zeit-Management“ gibt es Berge von Hilfestellungen und Theorien. Jenseits aller Wettkämpfe um die beste Organisation der Ziele, Zeiten und Aufgaben erscheint mir die Entscheidung für die tatsächliche Umsetzung ein wesentlicher Punkt zu sein.
    Meine Erfahrung:
    Anfangen
    und die Mittel nach persönlichem Interesse und persönlichen Vorlieben und Rhythmen weiter entwickeln, hat sich bei mir selbst bewährt. [vertiefend lesen Sie hier]
  • Kein vernünftiger Mensch würde ein großes Projekt (Reise, sportliches Leistungstraining etc.) ohne Zwischen-Reflexion und Angleichung der Verfahren bestreiten wollen.
    Im Bereich der geistigen Arbeit ist diese Zwischenreflexion sicher genau so wichtig. – Manchmal sogar noch wichtiger, weil wir sonst erst am Ende des Unterrichts oder gar erst bei der Prüfung entdecken, was verbesserungsbedürftig gewesen wäre. Dann ist diese Einsicht manchmal eher tragisch, weil zu spät und nicht mehr zu ändern.
    Ich empfehle Zwischen-Reflexionen nach ungefähr drei Monaten, also in der Hälfte des Schulhalbjahres und am Ende (eines Projektes).

Erste Ideen zu einer systematischen Ablage und einem für Lehrer/innen passenden Archiv-System

  • Die Datenmenge wächst ständig. Wer einmal einen Unterricht (für Lehrer/innen) oder eine Zusammenfassung des Lernstoffs (für Schülerinnen und Schüler) entworfen hat, möchte dieses Ergebnis wieder finden.
    Entwürfe, Zusammenfassungen oder Kopiervorlagen zu suchen, bedeutet für mich sinnlose Vergeudung von Zeit und Energie.
    Ein einfaches, intelligentes und passendes System für die Ordnung zu haben und anzuwenden, spart Zeit und Ärger.
  • Ich habe entdeckt, dass für mich als allgemeinbildender Lehrer eine Ablage nach inhaltlichen Schlagworten sinnvoller und beständiger ist, als die Systematik des derzeit gültigen Lehrplans zu übernehmen:
    Lehrpläne ändern sich immer wieder, inhaltliche Zusammenhänge wesentlich seltener. Sowohl in der Verzeichnis-Struktur meines Rechners als auch in den Archiv-Ordnern für Material und ausgedruckte Unterrichtsentwürfe verfolge ich dieses Verfahren seit nunmehr neunzehn Jahren und habe gute Erfahrungen damit.

Meine Empfehlungen für eine Struktur der Ablage im PC

  • Geben Sie Ihrer Ablage (auch im PC) eine eindeutige und überzeugende Ordnung, die zu ihnen selbst passt und setzen sie diesen eigenen Standard konsequent um.
  • Meine Systematik für die Benennung der Dateien: Zuerst die Nummer der Lehrplaneinheit, dann die Stunden-Nummer, anschließend der Buchstabe für die Art des Materials (UAP = Unterrichts-Ablauf-Plan, F = Folie, AB = Arbeits-Blatt, M = Material). Dann folgt ein möglichst aussagefähiger Kurz-Titel.
    Es lohnt sich, sich einmal eine (eigene) Grundordnung für die Benennungen auszudenken und diese dann konsequent einzuhalten.
  • Überprüfen Sie die Ordnung regelmäßig zum Ende des Schuljahres und räumen Sie Ihn Verzeichnisbaum und Ihre Dateien regelmäßig zum Start in das neue Schuljahr auf.
    (Ihre Küche und Ihren Schreibtisch ordnen Sie ja wohl auch regelmäßig.)

Hier einige Beispiele

… für Lehrkräfte

finden Sie gebündelt auf der download-Sammlung für Lehrkräfte

… für Schülerinnen und Schüler

empfehle ich die Anfertigung von Themen-Ordner und entsprechend eine Verzeichnis-Struktur nach Themen auf dem PC.
Ganz wichtig finde ich, die jeweiligen Prüfungen von Anfang an aktiv zu beachten und Informationen dazu in einem eigenen Ordner im PC zu speichern.

Merkspruch und Appell an die Konsequenz: Suchen mögen nur wenige! Finden hebt die Laune.

Interessante Links:

im Frühjahr 2010 entwickelt,
immer wieder und zuletzt leicht bearbeitet am 5.10.2025       Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag

Warum Lehrkräften Gruppensupervision zu empfehlen ist

Viele Lehrkräfte (Lehrerinnen und Lehrer, auch Dozentinnen und Dozenten)  lieben ihren Beruf und sind glücklich.

Vielleicht sind manche

  • angestrengt, manchmal gesundheitlich gefährdet
  • zu einem typischen Einzel-Kämpfer-Arbeitsstil eingeladen
  • jenseits der fachdidaktischen Fragen alleine und haben wenig qualifizierte Austausch- und Unterstützungs-Gelegenheiten.

Ich wünsche allen Lehrkräften sichere Erfolge und Berufszufriedenheit, Entlastung und ein kollegiales Netzwerk zur Unterstützung und zum Austausch.

Meine Einfälle zum „Einzel-Kämpfer-Modell“

  1. In den meisten Ausbildungen zu Lehrkräften spielen „Lehrproben“ in unterschiedlicher Form eine entscheidende Rolle.  –
    Das kann bedeuten, dass die Erinnerung an unangenehme Erfahrungen dieser Art die Bereitschaft von Lehrkräften, sich bei der Unterrichtsarbeit beobachten zu lassen, deutlich gemindert hat.
    Genau dies erzählen mir viele Lehrerinnen und Lehrer (in Ausbildung oder auch langjährig erfahrene).
  2. Herkömmlicher Unterricht wird fast ausschließlich von einer Lehrkraft alleine geleitet. –
    Da liegt der (Kurz-)Schluss nahe, ihn auch ganz alleine vorzubereiten.
  3. Die Regulierungsdichte im Umfeld der Schule ist sehr hoch. –
    Im Unterricht wollen sich Lehrkräfte nicht auch noch nach anderen Personen – zum Beispiel an Kolleg*innen – orientieren.
  4. Bei einer nicht unerheblichen Anzahl von Lehrkräften nehme ich eine Scheu wahr, „noch nicht ganz fertigen Unterricht“, also Unterrichtsideen, die noch weiter entwickelt werden können, an andere weiter zu geben oder diesen zu zeigen. –
    Im hoch verdichteten Alltag des Unterrichtens an Schulen (mit 25 bis 28 Wochenstunden Unterrichtsverpflichtung) ist es unmöglich, jeden Unterricht optimal vorzubereiten.
    Statt sich und anderen die gelegentliche Unsicherheit einzugestehen, wird diese vertuscht: „Es ist mir lieber, wenn mir beim Unterrichten niemand zuschaut!“, höre ich dann als typische Antwort auf meine Anfrage (zum Beispiel im Auftrag von Praktikantinnen und Praktikanten).

Aus meiner Sicht empfehle ich:

  1. Lehrkräfte können sich wesentlich unterstützen, indem sie kooperieren und:
    > „kollaborativ“ Unterrichtsideen entwickeln
    > Material austauschen
    > sich über gelungene, aber auch „interessante“ oder schwierige Unterrichtssituationen kollegial beraten.
  2. Lehrkräfte können ihren Stress reduzieren, in dem sie einander ihre Unsicherheit bei „noch nicht optimal vorbereitem Unterricht“ mitteilen und sich ab und zu emotionale und auch inhaltliche Unterstützung erbitten.
Wortwolke zum Arbeitsfeld der Lehrkraft

Wenn Lehrerinnen, Lehrer, Dozentinnen und Dozenten sich in Gruppensupervisionen wechselseitig unterstützen und unterstützen lassen, so können sie dabei – neben der Beratung ihrer „Fälle“ und Themen – ein Modell erfahren, wie sie sich wechselseitig stärken können.
Darum schlage ich dieser Personengruppe nachdrücklich Gruppensupervision für Lehrkräfte vor.
Da ich mich selbst als „Supervisor“ bezeichne, spreche ich von „Gruppen-Supervision“. In der Praxis biete ich – in Absprache mit der Gruppe – auch Elemente aus Coaching-Verfahren und auch Coachinggruppen an.

Ist eine sich wechselseitig unterstützende und kollegiale Haltung in der Gruppe (z.B. nach einer Supervision) eingeübt, kann in vielen Fällen auch eine kollegiale Beratung (ohne Leitung eines Coachs oder Supervisors) angeschlossen werden.
Einen Vorschlag für einen hilfreichen Ablauf finden Sie hinter diesem Link.

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entwickelt im Frühjahr 2008; zuletzt überarbeitet: 2. Juli 2023       Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag